Hallo zusammen! Mein Name ist Giulia, ich bin 22 Jahre alt und studiere im 5. Semester an der EHL Hotelfachschule in Passugg. Ich freue mich, euch in diesem Artikel etwas über meine Zeit in München zu berichten und über die Erfahrungen, die ich gesammelt habe.
Ich komme aus einem kleinen, von Bergen umringten Dorf in der Schweiz, in dem jeder jeden kennt. Schon immer hat mich der Gedanke, über die Bergspitzen hinauszuschauen, angetrieben. Umso begeisterter war ich also von der Idee, mein Praktikum im Ausland zu machen und meinen Traum zu erfüllen.
Mein Sprung ins Auslandspraktikum
Zu Beginn hatte ich keine besondere Destination im Kopf, sondern mir einfach verschiedene Stellen überall auf der Welt angeschaut. Als ich dann den Stellenausschrieb als Event Operations Trainee im le Méridien in München gefunden habe, war ich davon sofort begeistert. Mir schien dies der perfekte Einstieg für eine erste Auslandserfahrung.
Der erste Schritt nach München in ein neues Umfeld war zugleich aufregend wie herausfordernd. Auf der einen Seite die grosse Vorfreude und die ganzen Vorstellungen, die man sich macht, und auf der anderen Seite natürlich auch die Angst vor dem Unbekannten oder vor dem Scheitern.
Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Tag in München. Alles war laut, gross und lebendig. Ich war fasziniert davon, in jeder Ecke etwas Neues zu sehen. Ob französische Cafés, irische Pubs oder griechische Restaurants. In jeder Strasse gab es eine neue Welt zu entdecken.
Wie aus "Fremden" eine zweite Familie wurde
Angekommen in meiner Wohngemeinschaft, habe ich auch schnell meine Mitbewohner kennengelernt. Was als eine Zweckgemeinschaft angefangen hat, wurde schnell zu meiner zweiten Familie. Meine drei Mitbewohner, aus Schottland, Georgien und Deutschland selbst, haben meine Zeit in München noch ereignisreicher gestaltet.
Besonders in den ersten Wochen haben sie mir Halt gegeben, mir Tipps gegeben und mich mitgezogen. München wurde durch sie nicht nur mein Praktikumsort, sondern fast schon ein zweites Zuhause. Zusammen kochen, quatschen, lachen - das WG-Leben war definitiv eines meiner Highlights.
Weltpolitik hautnah miterleben
Mein Praktikum ermöglichte mir nicht nur berufliche Einblicke, sondern auch die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und auch Gästen aus der ganzen Welt.
Besonders die Arbeit während der MSC (die Münchner Sicherheitskonferenz) hat mir einen neuen Einblick verschafft. Dabei kommen Staatsoberhäupter, das Militär und Wirtschaftsvertreter der ganzen Welt nach München, um gemeinsam über Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu sprechen.
Plötzlich war alles anders: Strassen wurden gesperrt, überall standen Einsatzfahrzeuge und bewaffnetes Militär. Es fühlte sich an, als wäre München für ein paar Tage der Mittelpunkt der Welt geworden. Politiker, Sicherheitsexperten und Delegationen aus allen Ecken der Erde waren in der Stadt. Die Hotels waren voll, die Atmosphäre war elektrisierend. München wurde zu einer Art kleinen Erde auf wenigen Quadratkilometern, in der sich internationale Beziehungen hautnah beobachten liessen.
Raus aus der Stadt
Was München noch besonders hervorhob, war die hervorragende Lage. Das Leben in der Stadt kann oftmals überfordernd sein und etwas viel werden. Umso schöner war es dann, in den Zug zu steigen und sich selbst eine Auszeit zu gönnen. Ob spontane Ausflüge an den Tegernsee, Wanderungen in den Alpen oder ein kurzer Abstecher nach Salzburg.
München ist perfekt vernetzt. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass München den drittgrössten Bahnhof der Welt hat? Auch innerhalb der Stadt ist alles unkompliziert und einfach zu erreichen. Diese Möglichkeit, jederzeit Neues zu entdecken, hat meine Freizeit unglaublich abwechslungsreich gestaltet. Ich habe viele Wochenenden damit verbracht, die Umgebung zu erkunden, in Cafés zu sitzen, den Strassenmusikern zuzuhören und neue Viertel zu entdecken.
Mehr als nur ein Praktikum - Wie ich an mir gewachsen bin
Rückblickend kann ich sagen, dass dieses Praktikum mich besonders als Mensch weitergebracht hat. Allein schon den Schritt, in ein anderes Land zu gehen, war riesig. Vor Ort dann mit neuen Herausforderungen umzugehen, neue Leute kennenzulernen, selbstständig zu leben und zu arbeiten haben mein Selbstvertrauen enorm gestärkt.
Die wichtigsten Lektionen, die ich gelernt habe: die Dinge einfach mal zu machen, offen für neues zu sein und mich nicht unterkriegen zu lassen. Natürlich gab es Momente, in denen mir mal, was zu Kopf stieg und alles etwas viel wurde. Doch genau durch diese Situationen bin ich weitergewachsen.
Dank SEMP die Chance ergriffen
Das ich all das erleben und so viele unvergessliche Momenten sammeln konnte, verdanke ich vor allem der Unterstützung durch SEMP (Swiss-European Mobility Programme). Das Finanzielle spielte auch immer eine wichtige Rolle, wenn man ins Ausland gehen möchte. Auch ich habe mir Gedanken gemacht, da München eine sehr teure Stadt ist und man bekanntlich im Ausland nicht so viel verdient. Doch durch das Programm wurde ich die gesamte Zeit durch ideal unterstützt und konnte eine tolle Erfahrung machen.
Warum du ein Praktikum im Ausland machen solltest!
Ein Auslandspraktikum ist nicht nur eine super Möglichkeit, berufliche Erfahrungen zu sammeln und ein internationales Netzwerk aufzubauen. Es ist vor allem eine Chance, dich persönlich zu entwickeln. Du hast die Möglichkeit, so viel zu lernen – über andere Kulturen, über den Rest der Welt, aber vor allem über dich. Auch wenn es schwierig war, mein zu Hause zu verlassen und allein loszuziehen, würde ich es jederzeit wieder so machen.
Also, wenn du gerade darüber nachdenkst, ins Ausland zu gehen: Trau dich! Die Praktika sind genau dafür da auszuprobieren, herauszufinden, wo unser Platz ist und was uns gefällt. Die Gelegenheit, ins Ausland zu gehen, wird nicht immer bestehen, doch du wirst immer die Option haben, wieder nach Hause zu kommen.