Die Gastronomie öffnet sich neuen Technologie-Trends und innovativen digitalen Lösungen seit jeher nur sehr langsam. Allerdings führten die COVID-19-Pandemie und die einhergehende wirtschaftliche Instabilität in den Jahren 2020 und 2021, die sich auch noch 2022 auswirkten, sowie die jetzt zu erwartende Rezession im Jahr 2023 zu einem Gesinnungswandel in den Gastrobetrieben und zwangen diese dazu, über den traditionellen «Tellerrand» hinauszublicken. Viele Restaurants haben in den letzten Jahren, wenn auch widerwillig, begonnen, Technik einzusetzen, um sich an eine neue Realität anzupassen. Eine Realität, die zunehmend auf kontaktlose Technologie setzt und auf neue Kundenerwartungen und -wünsche ausgerichtet ist.
Restaurant Trends
Technologie und Innovation haben Restaurants geholfen, ja sogar gerettet, indem sie Arbeitsabläufe so verändert haben, dass sie in dieser neuen, vernetzten und kontaktlosen Ära nicht nur überleben, sondern auch gedeihen konnten. Von der Online-Bestellung über «Self-Checkouts» und berührungslose Zahlungen bis hin zur Lieferung und Abholung, kann es sich die Gastronomiebranche nicht länger leisten, die Trends zu ignorieren, die Unternehmen dabei helfen, sich selbst neu zu erfinden, um relevant und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Angesichts einer wahrscheinlichen Rezession im Jahr 2023 wird ein bereits angeschlagener Gastro-Sektor zu weiteren Ausgabenkürzungen gezwungen sein, da die Verbraucher gleichfalls ihre Gürtel enger schnallen werden. Technologie kann oft Lösungen bieten, um das Beste aus jedem Geschäftstyp zu holen. Darüber hinaus werden Qualität und Erfahrung von entscheidender Bedeutung sein, da Kunden immer weniger bereit sein werden, schlechte Erfahrungen zu verzeihen.
Es ist zu erwarten, dass das Wachstum in der Gastronomie komplett durch den ausserbetrieblichen Verzehr angetrieben wird. Beim Einsatz von Technologie geht es daher nicht nur darum, den Betrieb und Service zu verbessern, sondern auch Restaurants neu zu erfinden.
WELCHE INNOVATIVEN RESTAURANT-TECHNOLOGIE-TRENDS UND -LÖSUNGEN SOLLTEN SIE ALSO IM JAHR 2023 IM AUGE BEHALTEN, UM AUF DEM NEUESTEN STAND ZU BLEIBEN UND SICH SOGAR EINEN WETTBEWERBSVORTEIL ZU VERSCHAFFEN?
1. Online-Bestellung und Lieferapps
Da Restaurants in besonderem Masse behördlichen Auflagen und strengen Hygienevorschriften ausgesetzt sind, bleiben das online Bestellen von Lebensmitteln und «No Touch»-Lieferdienste nach Hause weiterhin ein integraler Bestandteil der Restaurantbranche. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Trend abflauen wird, da sich Kunden daran gewöhnen, Lebensmittel online zu bestellen und sie genau dorthin liefern zu lassen, wo sie sind. Laut Statista wird der globale Markt für Online-Lebensmittellieferungen auf 130,2 Milliarden US-Dollar geschätzt und bis 2027 voraussichtlich auf 223,7 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Lösungen für Essenslieferungen durch Drittanbieter wie DoorDash, Uber Eats und GrubHub sind weiterhin unverzichtbare Tools für Restaurants, die keine hauseigenen Bestell- und Lieferservices anbieten können. Da jedoch immer mehr Gäste es vorziehen, direkt bei dem Restaurant ihrer Wahl zu bestellen, ist zu erwarten, dass Restaurants zunehmend dem Beispiel grösserer Fast-Food-Ketten folgen und in die Entwicklung ihrer eigenen integrierten Apps und Online-Plattformen investieren werden. Trotz der Entfernung sind Restaurants dank digitaler Tools in der Lage, enge Verbindungen zu ihren Kunden aufzubauen.
2. Kontaktlos bezahlen
Kontaktloses Bezahlen erfreut sich wachsender Beliebtheit in der Gastronomie. Bei dieser Technologie geht es nicht nur darum, eine Bestellung online aufzugeben, sondern auch, Essen mit einer Smartwatch, einem Smartphone oder einer Smartcard über eine App oder ein berührungsloses Gerät zu bezahlen.
Obwohl kontaktloses Bezahlen in der globalen Gastronomie in der Vergangenheit bereits allmählich an Fahrt aufgenommen hatte, machte die Pandemie es zur neuen Normalität. Laut Juniper-Studie 2020 werden in den nächsten fünf Jahren rund 53 % der globalen Transaktionen, die über POS abgewickelt werden, kontaktlos sein. Juniper prognostizierte auch, dass der globale Wert der kontaktlosen Zahlungen bis 2024 um 300 % (2 Billionen USD bis 6 Billionen USD) steigen wird.
Ohne Bargeld ist kein menschlicher Kontakt erforderlich, sodass das kontaktlose Bezahlen nicht nur schnell und bequem, sondern auch hygienisch und sicherer abgewickelt werden kann. Wenn Restaurants nicht auf der Strecke bleiben wollen, ist es also höchste Zeit, in eine mobile und digitale Zahlungslösung zu investieren.
3. Online-Tischreservierungssysteme
Während die Tischreservierung per Telefon früher als komfortabel galt, gehört sie aufgrund der Entwicklung von Online-Tischreservierungssystemen inzwischen der Vergangenheit an. Anbieter wie Eat App,Wisely und OpenTable ermöglichen es Kunden, verfügbare Slots zu sehen und Tischreservierungen unterwegs vorzunehmen. Durch die Nutzung technologiegestützter Tischreservierungssysteme können Restaurants Wartelisten, Sitzplätze, Speisepräferenzen und Kundenbindung verwalten und wichtige Kundendaten sammeln, die sie verwenden können, um Marktinformationen zu gewinnen oder Kontakte zu verfolgen.
OpenTable führt das Konzept der Online-Reservierung einen Schritt weiter. Dank dem Programm «Experiences» können Restaurants über OpenTable ihren Kunden die besten kulinarische Erlebnisse bieten, indem sie ein «einzigartiges gastronomisches Erlebnis» buchen. Egal, ob es sich um eine «Beilage» aus Line-Dance-Kursen, Degustationsmenüs oder Weinpaarungen handelt, Kunden können ganz einfach ihr nächstes kulinarisches Erlebnis buchen und sich dem Mahl ihrer Wahl hingeben.
4. Digitale Küchen-Displaysysteme
Da Kunden zunehmend ihre Bestellungen online übermitteln, müssen Restaurants neue Wege beschreiten, um ihren Betrieb zu rationalisieren. Digitale Displaysysteme für die Küche – Küchen-Displaysysteme (KDS) – sind digitale Menütafeln für das Küchenpersonal, die Restaurants dabei unterstützen, ihren Back-of-House-Betrieb zu optimieren. Damit benötigen Ihre Mitarbeiter keinen Stift oder Bestellblock mehr und müssen sich nicht mehr ständig zwischen dem Front-of-House-Bereich und der Küche hin und her eilen, um Kundenbestellungen aufzunehmen oder nachzufragen, ob diese Bestellungen servierbereit sind.
Das Küchendisplaysystem ist direkt mit dem Point-of-Sale (POS)-System des Restaurants verbunden und tritt in Aktion, sobald eine Bestellung aufgenommen wird. Der Bildschirm zeigt Bestellungen automatisch nach Priorität an und kennzeichnet spezielle Ernährungswünsche. Es verfolgt auch die Lieferzeiten von Mahlzeiten und überwacht den Bestand, um zu warnen, wenn ein Artikel nicht vorrätig ist. Digitale Küchendisplaysysteme versprechen einen nachhaltigen Küchenbetrieb, indem sie für eine bessere Kommunikation, klarere Arbeitsabläufe und Genauigkeit sorgen.
5. Bestandsverwaltungssoftware
Die Software zur Automatisierung der Bestandsverwaltung ermöglicht es Restaurants, Lebensmittel- und Getränkebestände zu überwachen, Bedarfsmengen vorherzusehen und Nachbestellungen effizienter und schneller zu planen. Noch wichtiger ist jedoch, dass der Einsatz einer solchen Software in Ihrem Arbeitsprozess die Lebensmittelverschwendung minimieren kann, die Berichten zufolge die Gastronomie jährlich 100 Milliarden US-Dollar kostet. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) helfen Unternehmen wie Kitro Restaurants nicht nur dabei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, sondern sorgen auch für einen effizienten und nachhaltigen Betrieb. Ausserdem können Partnerschaften mit Programmen wie Too Good to Go Restaurants davor bewahren, ihr überschüssiges Essen zu verschwenden - sie können es den Nutzern als «Meal Deal» anbieten. Seien wir ehrlich: Initiativen, die Zeit und Geld sparen und gleichzeitig ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten, sollten eine Selbstverständlichkeit sein, zumal Nachhaltigkeit an der Spitze der globalen Agenda steht.
6. QR Codes
QR-Codes ersetzen allmählich Restaurantmenüs. Diese Restauranttechnologie, die bereits in Mobile-First-Gesellschaften wie China sehr beliebt ist, ist zunehmend global verbreitet und wird von immer mehr Restaurants auf der ganzen Welt eingesetzt. Tatsächlich ist in den letzten Jahren die Anzahl von QR-Downloads um mehr als 750 % gestiegen.
In unserer vorherrschenden kontaktlosen Ära ermöglichen Self-Scanning-Barcodes Kunden den Zugriff auf Online-Menüs, Bestellungen und Bezahlung ihrer Bestellungen durch einen einfachen Scan-Vorgang. Diese Technologie, die nicht einmal das Herunterladen einer App erfordert, spielt eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung von Restaurants im Rahmen der Kontaktverfolgung - sie ist derzeit in verschiedenen Teilen der Welt obligatorisch. Die QR-Code-Technologie bietet Restaurants verschiedene Vorteile zu niedrigen Kosten und wird auch im Jahr 2023 und darüber hinaus von überragender Bedeutung sein.
7. Tech-Trends für Lieferdienste
Einer der auffälligen Technologietrends in der Gastronomie ist der Einsatz autonomer Fahrzeuge im Bereich der Essenslieferdienste. Diese Technologie kann nicht nur Lieferprozesse rationalisieren, sondern auch die Lieferkosten senken. Domino hat bereits Tests mit selbstfahrenden Autos in Las Vegas und Miami durchgeführt. Es ist daher davon auszugehen, dass fahrerlose Fahrzeuge in nicht allzu ferner Zukunft bei der Auslieferung von Essensbestellungen eingesetzt werden, auch wenn dies derzeit noch nicht zum Mainstream gehört. In die gleiche Richtung streben auch Amazon und Google, die bereits die Auslieferung mit Drohnen testen.
Beschleunigte Digitalisierung in der Gastrobranche
Die oben genannten Tech-Trends in der Restaurant-Branche tragen dazu bei, die Digitalisierung in der Gastronomie zu beschleunigen, und helfen Restaurants, im Jahr 2023 und darüber hinaus zu wachsen. Mit ihren einzigartigen Lösungen für Restaurants können sich Gastrobetriebe aus der Masse hervorheben und sich Wettbewerbsvorteile verschaffen. Zugleich ermöglichen die technologischen Entwicklungen es Eigentümern und Managern, ihre Geschäfte effizienter zu führen. Dadurch haben sie mehr Zeit, sich darauf zu konzentrieren, ihre Gäste mit köstlichem Essen und neuen einzigartigen kulinarischen Erlebnissen zu verwöhnen und zu begeistern, sei es vor Ort oder ausser Haus. Eine Win-Win-Lösung, finden Sie nicht?