Nach mehreren, von einer weltweiten Gesundheitskrise geprägten Jahren, war 2022 das Jahr, in dem wir uns zusammengefunden haben. Bei persönlichen, geselligen Zusammenkünften mit Freunden, Familie und Kollegen in Hülle und Fülle sind Getränke in Strömen geflossen. Morgendliche Treffen bei einem Kaffee, zur Happy Hour nach der Arbeit an der Lieblingstheke oder zum Drink in der Stadt am Wochenende, und obwohl Alkoholkonsum tendenziell rückläufig zu sein scheint, ist die Flüssigkeitszufuhr in allen ihren Varianten ganz sicher auf dem Vormarsch. Füllen Sie also Ihre Tasse und lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, woran wir im Jahr 2023 nippen werden.
Wie und womit werden wir also unseren Durst stillen? Die Top-Trendgetränke der EHL im Jahr 2023.
In dieser Post-Pandemie-Ära werden sich die Megatrends für das neue Jahr auf jeden Fall um gesündere und "sauberere", nachhaltigere, hochwertigere und sozial verantwortliche Produkte drehen, im Einklang mit dem Mantra – gut für mich, gut für den Planeten – und Qualität vor Quantität.
Die Forschung zeigt, dass zunehmend beliebte Trends wie achtsames Trinken ("mindful drinking") und "nüchtern neugierig" zu einem Rückgang des Alkoholkonsums bei jüngeren Menschen, die ein grösseres Interesse an ganzheitlichem Wohlbefinden und Gesundheit zeigen, geführt hat. Die Getränkeindustrie hat auf diese Veränderungen in Bezug auf Bedenken, Bewusstsein und Gewohnheiten reagiert.
Funktionelle und gesunde Getränke sind auf dem Vormarsch. Fertig zubereitete alkoholfreie Getränke und Getränke mit niedrigem Alkoholgehalt (der NOLO-Trend), die von den USA aus die europäischen und asiatisch-pazifischen Märkte erobert haben, erleben einen Boom, da sie sich in einer Welt, die immer noch von COVID-19-Massnahmen und Einschränkungen geprägt ist, als eine bequemere und sicherere Alternative erwiesen haben. Aber weltweit sehen wir eine Reihe interessanter neuer Produktentwicklungen, Verpackungsinnovationen und überraschender Fusionen und Übernahmen, durch die die Grenzen zwischen der Gesundheitsbewegung, der Kategorie von alkoholfreien und alkoholarmen Getränken und der Getränkeindustrie im Allgemeinen zunehmend verschwimmen.
Jenseits dieser allgemeinen Entwicklungen werfen wir hier einen Blick auf sieben bemerkenswerte Getränketrends für das kommende Jahr.
1. CBD-Getränke
Ein absoluter Trend aus dem Jahr 2022, der noch vor etwa einem Jahr nur auf den Cocktailkarten der avantgardistischsten Lokale zu finden war, wird im Jahr 2023 ein Mainstream-Getränk, sowohl auf dem alkoholischen als auch für dem alkoholfreien Markt.
CBD-Getränke machen zwar nicht high, bieten aber nachweislich andere gesundheitliche Vorteile aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften. Darüber hinaus wird berichtet, dass mit Cannabis angereicherte Getränke die Stimmung regulieren und das Gedächtnis unterstützen können. Warum nicht mal Vita Coca's CBD-infundierte Cola, oder den CBD-infundierten Strawberry Gin von Aqua Sativa probieren, oder CBD-infundiertes aromatisiertes Wasser von TRIP?
2. Bubble Tea bleibt im Trend
Bubble Tea hat schon seit geraumer Zeit seinen Moment; was wie ein Wahnsinn aussah, wird auch im Jahr 2023 ein Favorit der Gen-Z bleiben. Obwohl Bubble Tea in den 1980er Jahren erfunden wurde, wird die Nachfrage nach Bubble Tea weltweit steigen, wobei der Markt bis 2027 voraussichtlich um fast 2 Milliarden US-Dollar auf 4.3 Milliarden US-Dollar wachsen wird.
Das erfrischende taiwanesische Getränk auf Tee-Basis enthält Tapioka- oder Fruchtgeleee-Bläschen. Bubble Tea spricht gesundheitsbewusste Menschen an, die die gesünderen, zuckerarmen Varianten mit Bio-Sojamilch, grünem Tee oder fruchtige Mischungen bevorzugen, sowie die jüngere Generation, die von der Vielfalt der rund 200 verschiedenen Geschmackskombinationen und noch mehr individuell gestaltbaren Optionen fasziniert ist, und ist ein wirklich einzigartiges, köstliches und unterhaltsames Getränk.
3. Fermentierte Getränke als Gesundheits-Booster
Das gestiegene Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, unseren Körper mit hochwertigen und nahrhaften Lebensmitteln und Getränken zu versorgen, führt zu einem rasanten Wachstum in fermentierten Getränken, die einen erheblichen Teil der Kategorie der funktionellen und gesunden Getränke einnehmen. Die wachsende Zahl der Forschungsergebnisse, die die positiven Auswirkungen auf die Darmgesundheit und die Vielfalt des Mikrobioms (der Sammelbegriff für die Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt leben) untermauern, treibt diesen Getränketrend voran.
Im Jahr 2015 stellten fermentierte Getränke geschätzt einen Wert von 747,55 Milliarden US-Dollar dar. Im Jahr 2023 wird der Markt voraussichtlich den Wert von $1.061,5 Milliarden (5% CAGR) erreichen. Während Kombucha seit einigen Jahren die Rangliste anführt, hat das Getränk jetzt ernsthafte Konkurrenz bekommen.
Wasserkefir mit seinen vielfältigeren probiotischen Stämmen, die nachweislich dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die Verdauung zu unterstützen, gewinnt an Dynamik und etabliert sich allmählich im Mainstream. Ebenso wie die fermentierte mexikanische Limonade Tepache – eine weitere gesunde, schmackhafte und nachhaltige Alternative zu Kombucha. Obwohl der Trend an sich nicht neu ist, bieten diese Getränke in dieser gesundheitsbewussten Ära vielversprechende Aussichten, aber hey, es ist nur ein Bauchgefühl!
4. Drinks mit Starbesetzung
Promis, die Getränke vermarkten, ist nichts Neues. Man denke nur an George Clooney und Nespresso, Jennifer Aniston und Smart Water oder unzählige Sportstars, die Energy-Drinks befürworten. Es ist daher zu erwarten, dass immer mehr Weingüter und Champagnerhäuser mit bekannten Namen zusammenarbeiten werden, um von ihrem glamourösen Image zu profitieren und ihr jeweiliges Markenportfolio zu erweitern.
Nach John Legend, Kylie Minogue und Brad Pitt ist Cameron Diaz die neueste Berühmtheit, die sich mit ihren «sauberen» Weinen in das Weingeschäft wagt, und sich sowohl den Wellness-Trend als auch den wachsenden Durst nach «pinkfarbenen» Wein zunutze macht.
Solche Partnerschaften sind auch von strategischer Bedeutung, um Weine und Champagner neuen Verbrauchern vorzustellen, insbesondere den «Millennials», die sich von Promi- und Wellness-Lebensstilen angezogen fühlen und die für die Instagram-tauglichen Ästhetik eines perlenden oder pinkfarbenen Getränken empfänglich sind.
Dieser starbesetzte Trend hat sich auch im Bereich der alkoholfreien Getränke durchgesetzt. Die YouTube-Stars KSI und Logan Paul haben gemeinsam Prime Hydration kreiert, ein Energy-Drink, der in sieben farbenfrohen Geschmacksrichtungen mit BCAA-Aminosäuren, Vitaminen, Elektrolyten und Antioxidantien erhältlich ist und seit seiner Einführung im Jahr 2022 für Aufsehen gesorgt hat. Angesichts der steigenden Nachfrage sollen Supermärkte in Großbritannien Schwierigkeiten haben, mit der Nachfrage Schritt zu halten, da die Kunden Berichten zufolge sich schon vor den Öffnungszeiten Schlangen vor den Geschäften bilden, um dieses «virale» Getränk in die Hände zu bekommen.
Berichten zufolge versucht Sänger Robbie Williams, der einst 20 Red Bulls pro Tag trank, ebenfalls ein Stück vom Gen-Z Energy-Drink-Kuchen zu bekommen. Eines von vielen von Promis empfohlenen Getränken, die es im Jahr 2023 zu beobachten und zu probieren gilt.
5. Nachhaltig verpackte Getränke
Wein in einer Kartonbox ist einfacher zu lagern; darüber hinaus wird offener Wein in dieser Verpackungsform, die sich auch als hygienische und nachhaltige Option insbesondere für Restaurants erwiesen hat, gut konserviert. Eine Drei-Liter-Box verursacht nur etwa halb so viel Kohlendioxidausstoss wie eine Glasflasche, ist billiger zu transportieren und zu lagern und darüber hinaus umweltfreundlicher. Fakten, die selbst die hochwertigeren Weinhäuser nicht ignorieren können.
Während Weinkenner möglicherweise annehmen, dass Wein in Boxen mit schlechter Qualität gleichzusetzen ist, gehen Branchenexperten davon aus, dass sich dies ändern wird, und zwar schnell, da die Verkäufe weltweit im Jahr 2023 steigen wird.
Ein weiterer Trend bei Getränkeverpackungen, den Sie im Jahr 2023 sehen werden, sind Plastikflaschen und glasfreie Flaschen, die in der Regel aus Recyclingpapier oder nachhaltig gewonnenem Holz bestehen, und im Vergleich zu ihren Glasäquivalenten mit einem deutlich geringeren Kohlenstoffausstoss verbunden sind. Das Gleiche wird zunehmend von Herstellern anderer Haushaltsmittel wie Waschflüssigkeiten verwendet.
6. Dosen-Cocktails mit Premium-Produkten
Während einige es geniessen, Online-Mixology-Tutorials zu folgen, um ihre eigenen hausgemachten Cocktails zu kreieren, sehnen sich viele nach den Tagen, an denen originelle Kreationen fertig zum sofortigen Verzehr serviert werden.
Nun, Spirituosenmarken und Hotelketten wie Marriott haben keine Zeit verschwendet, um die perfekte Lösung anzubieten und eine Vielzahl köstlicher, trinkfertiger Cocktails in Barkeeper-Qualität in Dosen zu kreieren. Die Entwicklung von zubereiteten Cocktails zum Mitnehmen hat sich laut Angaben des Nielsen Premium Panel im Jahr 2020 um 171% beschleunigt und wurde 2021 auf 782,8 Millionen US-Dollar geschätzt, zeigt kein Anzeichen einer Verlangsamung im Jahr 2023 und gilt als heissester Trend unter den Alkoholika. Es wird erwartet, dass der Markt von 2022 bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 13,4 % expandieren wird.
Mit hochwertigen Zutaten, authentischen Aromen, Optionen zwischen kalorienarmen, Zucker und Alkohol oder Premium-Spirituosen und praktischen und hygienischen Verpackungen sind Cocktails zum Mitnehmen ein bleibender Trend.
7. Alkoholhaltige Limonaden und alkoholfreie Biere und Spirituosen
Da das Interesse an alkoholarmen und alkoholfreien (ABV) Getränken in den letzten sprunghaft angestiegen ist, suchen immer mehr Menschen nach einem Mittelweg zwischen Abstinenz und Trinken, zwischen Funktional und Genießen, zwischen Qualität und Convenience.
Folglich überschwemmen alkoholfreie und alkoholarme Getränke den Markt und verdienen Beachtung. Nach alkoholfreien Bieren und Premium-Mocktails der Spirituosenmarken und dem Boom von Hard Seltzers (mit Alkohol versetzten Limonaden), bewegt sich jetzt der Trend zu «Hard Coffee» und «Hard Kombucha» (mit Alkohol versetztem Kaffee oder Kombucha) – und die Verbraucher haben die Qual der Wahl. Egal, ob Sie etwas mit niedrigerem Zucker- und Alkoholgehalt, Premium-Produkte, einen leichten «Kick» in traditionellen alkoholfreien Getränken oder eine Alternative zu Bier suchen, diese wachsende Kategorie stellt sicher, dass für jeden Gaumen und jeden Trinktyp etwas dabei ist.
8. Retro-Cocktails
Klassische Cocktailrezepte scheinen ein gewisses Revival zu erleben, denn mit ihren skurrilen Namen und bekanntem Lifestyle-Geschmack ist es genau das, was wir jetzt brauchen, um uns aufzumuntern. Als etwas, dass uns an vergangene Tage erinnert, haben Harvey Hallbanger, Salty Dog und White Russian alle ein Comeback gefeiert.
Google Trends einen Anstieg des Suchinteresses um 200 % für den «Pornstar Martini» zeigt, der unerlässlich bei vielen Mädelsabende ist, so dass davon auszugehen ist, dass seine Popularität steigen wird; aber darüber hinaus wurde generell ein Anstieg des Suchinteresses an Martinis um 60 % festgestellt. Sind Martinis jemals wirklich aus der Mode gekommen? Nein, aber es gab einen bemerkenswerten Aufwärtstrend auf den Getränkekarten, die dem glamourösen Getränk gewidmet sind. Bevorzugen Sie Ihren Cocktail auch «geschüttelt, nicht gerührt»?
Getränketrends des Jahres 2023: Ein Toast auf gute Gesundheit
Während wir auf ein neues Jahr anstossen, haben Bars, Kneipen und Restaurants immer noch mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und Personalproblemen zu kämpfen. Obwohl es immer noch so viel Ungewissheit gibt, ist klar, dass das zunehmende Interesse der Verbraucher an Gesundheit, Wellness und Achtsamkeit die Getränkeindustrie als Ganzes prägen wird in ihrem Bestreben, diesen «Durst» nach ganzheitlichem Gleichgewicht zu stillen.
Damit wir alkoholfreie Getränke geniessen können, ohne Kompromisse bei Geschmack, Spritzigkeit oder Authentizität eingehen zu müssen. Damit wir uns einen Drink gönnen können, ohne komplett darauf verzichten zu müssen. Damit wir zu mehr Einfachheit mit natürlichen und «sauberen» Produkten zurückkehren können. Auf dass wir ein bisschen weniger trinken, aber dafür eine bessere Qualität geniessen können! Darauf stossen wir an!
