Von einer Meditations-App, die mit einem Spa konkurriert, bis hin zu einem Hotel, das seine Gäste dazu auffordert, Korallenriffe zu retten - die Hotelbranche war noch nie so lebendig. Wir haben fünf aufkommende Trends identifiziert, die sowohl Chancen als auch Gefahren für die Entwicklung von Hotelkonzepten darstellen.
Entmaterialisierung der Branche
Jedes Hotel wird jetzt durch digitale Äquivalente gestört.
- Anstatt ein Hotelzimmer gibt es online Plattformen wie Airbnb und Couchsurfing.
- Statt den Room Service zu kontaktieren, bestellt man eine Pizza über Uber Eats.
- Anstelle des Fitness Raums verwendet man Fitness Apps wie Freeletics oder Limowell.
- Um zu telefonieren verwendet man WhatsApp oder Facetime anstatt das Zimmertelefon.
Das ist für Hoteliers nicht unbedingt eine schlechte Sache. Dieser Umbruch zwingt die Hoteliers dazu, ihr Wertversprechen zu überdenken und sich dabei eine einfache Frage zu stellen: Was kann ich anbieten, was diese digitalen Alternativen nicht können? Eine Antwort auf diese Frage besteht darin, den Gästen einzigartige Erlebnisse vor Ort zu bieten. Die andere Option besteht darin, die Servicequalität und die operative Exzellenz zu verdoppeln.
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Annäherung von Einzelhandel und Hospitality
Hotels und Einzelhandelsunternehmen erkennen endlich, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Für Hotels ist es an der Zeit, dieses Potenzial zu nutzen. Immer mehr neue Immobilienprojekte bringen Einzelhandel und Hospitality näher zusammen. Das macht Sinn. Beide Aktivitäten zielen darauf ab, den Umsatz pro Quadratmeter zu optimieren und den Kunden ein intensives Erlebnis zu bieten.
Da sich die Kundenerwartungen an Hotels weiterentwickeln, verblasst das traditionelle Modell, bei dem die Zimmer für den Umsatz sorgen und die Einrichtungen als Unterstützung dienen. Auch wenn Hotels weiterhin auf ihre Zimmer als Haupteinnahmequelle angewiesen sein werden, kann eine durchdachte Einzelhandelsstrategie dazu beitragen, den wahrgenommenen Gesamtwert eines Hotels zu steigern - und eine willkommene zusätzliche Einnahmequelle bieten.
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Vertrieb neu Denken
Der globale Vertrieb ist für Hotels kein Wettbewerbsvorteil mehr. Neue Kanäle sind notwendig. Als die Online-Reisebüros (OTAs) um die Jahrtausendwende aufkamen, ebneten sie das Spielfeld zwischen grossen globalen Marken und lokalen Hoteliers. Erschwerend kommt hinzu, dass Standardlayouts und quantitative Suchkriterien (Anzahl der Sterne, Zimmerpreis, durchschnittliche Nutzerbewertungen) es den Hotels noch schwerer machen, ihre Alleinstellungsmerkmale zu präsentieren. Um sich von der Masse abzuheben, müssen Hoteliers nun neue Vertriebskanäle erschliessen.
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Integration der Community
Nicht nur die Kunden sehnen sich nach einem Gefühl der Gemeinschaft. Auch Hotels müssen dazugehören. Zugehörigkeit ist ein existenzielles menschliches Bedürfnis. Auf der berühmten Maslowschen Bedürfnispyramide steht Zugehörigkeit an dritter Stelle, gleich nach den physiologischen und Sicherheitsbedürfnissen. Auf Reisen bietet unser moderner, vernetzter Lebensstil zahllose Möglichkeiten zum Knüpfen von Kontakten oder zum Aufspüren von "lokalen Perlen" - dennoch fühlen sich viele Reisende beim Besuch einer neuen Stadt isoliert.
Um aus diesem Bedürfnis Kapital zu schlagen, haben Hoteliers Konzepte entwickelt, die den Gemeinschaftsaspekt stark vermarkten. Erfolgreiche Gemeinschaften sind durch einen roten Faden verbunden. Das kann ein Ort sein, ein gemeinsamer Glaube oder ein gemeinsames Ziel. Diese Gemeinsamkeit muss jedoch klar und genau definiert werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich einige Menschen ausgeschlossen fühlen werden. Hotels müssen dem Bedürfnis widerstehen, «alles für alle» zu sein, damit sie das Gefühl der Zugehörigkeit nicht verlieren.
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Authentisches Eintauchen
Während die Welt neue Höhen des Massentourismus erreicht, ist es für Hotels an der Zeit, endlich anders zu sein. Wir leben in einem Zeitalter nie dagewesener Reisefreiheit, und Billigfluglinien und Online-Angebote haben die meisten Ecken der Welt leicht zugänglich gemacht.
Die Hotels haben sich angepasst, indem sie ihre Innenausstattung, ihre Annehmlichkeiten und ihre Aktivitäten an die aktuellen Trends angepasst haben, ohne dabei ihr eigenes Konzept zu verfolgen. Neue Entdeckungen, Realitätsflucht und Entspannung - die den Reiz des Reisens ausmachten - werden durch «Bucket Lists», «Must-sees» und «Like-Counters» ersetzt. Hoteliers, die sich von diesem Mainstream abwenden, haben eine neue Nachfrage von Reisenden erfahren und sind attraktiv für Gäste, die einen authentischen Ort suchen.
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Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Hotel Concept Handbook, das von Creative Supply in Zusammenarbeit mit EHL entwickelt wurde und zur Erstellung erfolgreicher Hotelkonzepte verwendet wird. Es hilft Hoteliers bei der Erstellung integrierter, überzeugender Konzepte, die das Interesse von Gästen und Fachleuten gleichermassen wecken, indem sie das Geschichtenerzählen mit dem Betrieb oder dem Design verbinden. Hotel Concept Framework wird als Schulfach an der EHL unterrichtet.