Der Salisweg verbindet die Dörfer Malans in der Bündner Herrschaft und Seewis im Prättigau.
Mit dem Auto fährt man auf der A13 und A28 nach Seewis. Parkmöglichkeiten (gebührenpflichtig) gibt es beim Schützenhaus und im Parkhaus Leschga. Von dort wandert man zuerst auf einer geteerten Landwirtschaftsstrasse und anschliessend auf einem Wanderpfad zum Fadärastein.
Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls möglich. Mit dem Zug fährt man bis Grüsch und nimmt anschliessend das Postauto nach Seewis Dorf. Von dort wandert man in Richtung Südwesten, immer dem Wegweiser "Fadära" folgend.
Die Strecke beträgt zirka 8.5 Kilometer und die Wanderung von Seewis nach Malans dauert etwa 3 Stunden.
Der Salisweg ist als leichte bis mittelschwere Wanderung einzustufen. Er führt grösstenteils über gut ausgebaute Wanderwege, mit einigen Abschnitten auf Asphaltstrassen und kleineren Wanderpfaden. Die Wanderung ist daher gut geeignet für geübte Wanderer und Familien mit Kindern ab etwa 10 Jahren, die eine gewisse Ausdauer mitbringen.
Auch für ältere Menschen und ungeübte Wanderer ist die Route machbar. Es gibt genügend schöne Plätze, um sich auszuruhen. Dennoch sind bei den steilen Partien Vorsicht geboten.
Für weniger geübte Wanderer oder Familien mit kleinen Kindern gibt es einige Alternativen, um trotzdem die Schönheit der Region zu geniessen:
Kurze Route zum Fadärastein (Hin und zurück)
Leichte Wanderung durch die Umgebung von Seewis
Kürzere Wanderung: Seewis - Fadärastein - Grüsch
Wer eine atemberaubende Aussicht über das Rheintal von Chur bis Sargans sucht, sollte sich die Wanderung zum Fadärastein nicht entgehen lassen. Dieser beeindruckende Aussichtspunkt ist in etwa 1,5 bis 2 Stunden von Seewis aus zu Fuss erreichbar und führt durch eine malerische Mischung aus Wald- und Wiesenlandschaften, die die Ruhe der Natur widerspiegeln.
Der Weg ist gut ausgeschildert und man folgt dem Wegweiser in Richtung Fadära. Am höchsten Punkt der Wanderung, dem Fadärastein, eröffnet sich ein unvergesslicher Panoramablick, der von Landquart und Igis bis hin zu den berühmten Weinbergen von Maienfeld und den Kurorten von Bad Ragaz reicht.
Hier lohnt es sich, eine Pause einzulegen, die Seele baumeln zu lassen und die Aussicht zu geniessen, bevor es auf dem etwas steileren Wanderweg weiter Richtung Malans geht. Der Abstieg erfordert Trittsicherheit, belohnt aber mit einem weiteren Perspektivwechsel auf die Region.
Hier sind einige Must-Haves für die Wanderung auf dem Salisweg und zum Fadärastein:
Die Route führt durch eine Mischung aus dichten Wäldern, saftigen Wiesen und kleinen Lichtungen, die einheimischen Pflanzen ideale Bedingungen bieten. Auf den blühenden Wiesen begegnet man im Frühling und Sommer einer Vielzahl von Bergblumen wie Enzian, Alpenrosen und wilden Orchideen. Besonders auffällig sind die Alpenrosen, deren kräftige, leuchtend rote Blüten die Landschaft in ein malerisches Farbenmeer verwandeln.
Auch die Tierwelt ist in dieser Gegend reichhaltig. Mit etwas Glück lassen sich in den Wäldern Eichhörnchen und verschiedene Vogelarten wie der Tannenhäher oder Specht beobachten. Auf den Wiesen und Lichtungen kann man zudem immer wieder Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten antreffen, die sich von den vielen Blüten ernähren.
Während der Wanderung kommt man an neun Informationstafel vorbei, die über das Leben und die Zeit von Johann Gaudenz von Salis-Seewis Auskunft geben.
Johann Gaudenz, im Jahr 1762 geboren, war Freiherr von Salis-Seewis. Er diente als Offizier der Schweizergarde bis zur Französischen Revolution in Paris. Nach seiner Offizierskarriere unternahm er Reisen und schloss dabei Freundschaften mit Dichtern wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller.
Doch die Politik liess ihn nicht los, er war in seiner Heimat lebhaft an politischen Veränderungen beteiligt und konnte erst nach einiger Zeit in seine Heimat Graubünden zurückkehren und sich dort weiterhin aktiv engagieren. Während seiner Lebzeiten hat er die Region rund um Malans und auch die Helvetische Republik politisch mitgeprägt und inspiriert seiner früheren Freundschaften einige Gedichte verfasst.
Auf dem Weg passiert man mehrere Kapellen, die als stille Zeugen der tiefen religiösen Tradition der Region dienen. Diese kleinen, oft abgelegenen Gotteshäuser bieten Wanderern Orte der Einkehr und des Innehaltens. Besonders bemerkenswert ist die Kapelle St. Luzius in Seewis, die schon im Mittelalter ein wichtiges religiöses Zentrum war.
Die Dörfer Malans und Seewis sind bekannt für ihre historischen Bauernhöfe und Weingüter, die auf die lange Tradition des Weinanbaus in der Bündner Herrschaft verweisen. Einige dieser Höfe sind über Jahrhunderte erhalten geblieben und erzählen von der landwirtschaftlichen Geschichte der Region. Viele der alten Weingüter produzieren noch heute Wein und bieten Einblicke in die jahrhundertealte Kunst des Weinbaus.
Um den Ausflug entlang des Salisweges und zum Fadärastein noch spannender zu gestalten, gibt es in der Umgebung zahlreiche Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, die sich ideal mit der Wanderung kombinieren lassen:
Weinverkostungen in der Bündner Herrschaft
Die Region rund um Malans ist berühmt für ihre Weingüter. Nach der Wanderung lohnt sich ein Abstecher zu einem der vielen Weinkeller, um die erstklassigen regionalen Weine, insbesondere den Pinot Noir, zu verkosten. Einige Weingüter bieten Führungen an, bei denen man mehr über den Weinanbau in dieser traditionsreichen Region erfährt.
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