Viele junge Menschen, die sich für die Ausbildung zur Hotel-Kommunikationsfachfrau oder zum Hotel-Kommunikationsfachmann (HoKo) interessieren, sind bei Lehrbeginn noch keine 16 Jahre alt.
Zwar darf man die Lehre bereits mit 15 starten – doch erst ab dem 16. Geburtstag ist es möglich, im Praktikum zu arbeiten oder auf dem Campus zu wohnen.
Anstatt zu früh zu starten, entscheiden sich viele angehende HoKo-Lernende bewusst für ein Zwischenjahr nach der Sekundarschule, um Erfahrungen zu sammeln, Sprachen zu lernen und selbstständiger zu werden.
In diesem Artikel zeigen vier aktuelle HoKo-Lernende der EHL Hotelfachschule Passugg, wie sie ihr Zwischenjahr gestaltet haben – und warum sie es jederzeit wieder tun würden.
Ein Zwischenjahr (oft auch „Gap Year“ genannt) ist weit mehr als eine Lücke im Lebenslauf.
Es ist eine wertvolle Zeit, um sich persönlich weiterzuentwickeln, Selbstvertrauen zu gewinnen und sich optimal auf die Lehre vorzubereiten.
May entschied sich nach der Sekundarschule bewusst für ein Zwischenjahr: „Ich wollte unbedingt auf dem EHL Campus Passugg leben, also nutzte ich das Jahr, um mich vorzubereiten.“ Sie verbrachte viereinhalb Monate in einer Sprachschule in Oxford und absolvierte anschliessend ein halbjähriges Praktikum in einem Hotel am Bodensee. „In Oxford lernte ich, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen – Wäsche waschen, einkaufen, lernen, alles alleine organisieren. Und im Hotel lernte ich, was es heisst, im Berufsleben zu stehen und durchzuhalten. Ich startete viel selbstsicherer in die Lehre. Ich wusste, wie es ist, weg von Zuhause zu sein, und dass ich schwierige Zeiten meistern kann.“
„Als ich das Diplom meiner Sprachschule erhielt – mit Musik und Applaus – war ich das erste Mal richtig stolz auf mich.“
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„Fast alle gehen in die USA – ich wollte neue Wege gehen.“ Eric entschied sich für ein neunmonatiges Auslandsjahr in Spanien, um Spanisch zu lernen und neue Kulturen kennenzulernen. „Ich habe dort gelernt, mit verschiedenen Menschen umzugehen, Konflikte zu lösen und mich selbst besser zu verstehen. Ich habe gelernt, offener zu sein und besser zu kommunizieren – das hilft mir in der HoKo-Lehre enorm.“
„Man muss mental stark sein, aber wenn man durchhält, wird man mit Freiheit, Freundschaften und unvergesslichen Momenten belohnt.“
Liam verbrachte sein Zwischenjahr in den USA – bei einer Gastfamilie, mitten im High-School-Leben. „Ich wollte eine neue Kultur kennenlernen und mein Englisch verbessern – und bekam viel mehr als das. Homecoming, Prom, Friday Night Football – alles, was man aus Filmen kennt, wurde plötzlich Realität. Ich wurde viel selbstständiger und lernte, meine Komfortzone zu verlassen – Fähigkeiten, die man in Passugg und in der Praxis jeden Tag braucht.“
„Ich wollte mein Englisch verbessern – und schon immer nach New York.“ Während ihres Sprachaufenthalts lernte Alessia nicht nur Englisch, sondern auch, offen auf Menschen zuzugehen: „Ich konnte mich öffnen und selbstbewusster werden. Das hilft mir heute enorm im Kontakt mit Gästen. Man geht sicherer durchs Leben, lernt viel über andere Kulturen – und über sich selbst.“
„Die Freundschaften, die bis heute geblieben sind. Wir besuchen uns immer wieder in unseren Heimatländern.“
Egal ob Sprachaufenthalt, Praktikum oder Auslandsschuljahr – alle vier HoKo-Lernenden berichten von ähnlichen Erkenntnissen:
„Ein Zwischenjahr ist kein verlorenes Jahr – es ist ein Jahr, das dich stark macht.“
Ein Zwischenjahr ist die ideale Vorbereitung auf die HoKo-Lehre – besonders für Jugendliche, die bei Lehrstart noch unter 16 sind. Es bietet Zeit zum Reifen, Lernen und Entdecken und gibt Jugendlichen das Selbstvertrauen, mit Freude und Klarheit in ihre Ausbildung zu starten.
Wer nach der Sekundarschule noch nicht ganz 16 ist, sollte die Chance nutzen – egal ob Sprachaufenthalt, Hotelpraktikum oder Auslandserfahrung.
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