Wer in der Arbeitswelt seinen Marktwert konstant hoch halten oder gar steigern will, hat sich längst für den Trend lebenslanges Lernen entschieden. Ausser Frage steht, in welch schnelllebigen Zeiten wir leben und wie sehr wir mittlerweile weltweit miteinander verbunden sind. Tempo und Komplexität mögen von der jeweiligen Tätigkeit und der entsprechenden Branche abhängig sein. Doch kaum ein Bereich steht nicht in einem ständigen Wandel. Zusätzliche Beschleunigung erfährt dieser Zeitgeist durch die enorm zunehmende Digitalisierung von Beruf und Alltag.
Wissensvorsprung und Kompetenz werden zu den Garanten beruflichen Erfolgs. Sie fördern nicht nur die eigene Karriere, wer um die eigenen Stärken weiss, geniesst mehr Selbstvertrauen und tritt insgesamt souveräner auf. Permanente Fort- und Weiterbildung ist längst zu einem Muss geworden, in einer sich immer weiter digitalisierenden und globalisierten Welt, die regelmässig vollkommen neuen Qualifikationen und Kompetenzen abverlangt.
Um eine allgemeingültige Definition hat sich zuletzt die EU bemüht. Nachvollziehbar sprechen wir ganz grundsätzlich von keinem rein schweizerischen oder deutschen Phänomen. Dieses Phänomen ist ein globales Thema, und auch die weiteren EU-Staaten setzen sich mit dieser Entwicklung auseinander. Die Impulse, Ansichten und Handlungsstrategien wurden EU-weit zusammengetragen und zu folgender Definition zusammengefasst:
Lifelong Learning umfasst alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen, beziehungsweise beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.
Demnach kann grundsätzlich darunter jedes Lernen verstanden werden, welches von der Kindheit bis ins Alter genutzt wird. Trotz der länderspezifisch in Teilen unterschiedlichen Auslegung der Definition, zeigt sich ein Trend ganz deutlich: Eine immer stärkere Zweckorientierung vom lebenslangen Lernen auf den Gebieten der Arbeitsbeschäftigung und des Wettbewerbs. Eine Entwicklung, die wesentlich von den inhaltlichen Vorstellungen der EU, aber auch der OECD vorangetrieben wurde.
Lebenslanges Lernen kann ganz unterschiedlich ausfallen, hier ein paar Beispiele:
Wer sein Leben lang „am Ball bleibt“, hat davon gleich mehrere Vorteile. Diese liegen nicht nur in der reinen Wissens-Erweiterung. Wird durchgängiges Lernen zu einer Haltungsfrage, stechen diese Persönlichkeit auch durch andere positive Merkmale heraus.
Die Arbeitswelt unterliegt heute einem ständigen Wandel. Neue Technologien erweitern viele existierende Arbeitsplätze, definieren sie neu oder ersetzen sie gar ganz. Dem Einzelnen wird abverlangt, die eigenen beruflichen Möglichkeiten im Blick zu behalten und die geforderten Kenntnisse und Fähigkeiten bei Bedarf abrufen zu können. Somit werden Weiterbildung und Flexibilität für eine Beschäftigungsfähigkeit mit Karrierepotenzial zur unerlässlichen Grundlage.
Wissenserlangung ist heute so einfach wie noch nie, hierfür stehen uns zahlreiche Hilfsmittel und Dienste zur Verfügung. Wir können Wissen auf Abruf erwerben, es ohne grosse Mühe aktualisieren oder es beiseite legen, wenn wir es nicht mehr benötigen. Ein neue Wissens-Ära hat begonnen, welche wir das Zeitalter der „Liquid Skills“ nennen. Wer heutzutage zu den Top-Performern zählen will, ist schon längst in dieser neuen Epoche angekommen.
Betriebe, die die Digitalisierung noch nicht als Chance erkannt haben, werden über kurz oder lang auf dem Markt nicht weiter bestehen können. Längst setzen die Unternehmen auf digitale Lösungen für ihre Kundschaft. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird Personal mit dementsprechender Kompetenz besonders geschätzt. Die Digitalisierung bringt viele unternehmerische, aber auch persönliche Karrierevorteile mit sich. Digitalisierte Prozesse und Lösungen können die eigene Produktivität und Effizienz steigern. Wer sich dieses für die eigene Karriere zunutze machen kann, steht klar im Vorteil.
Dies gilt nicht nur für die Privatwirtschaft, sondern auch für Schulen und Bildungsinstitute. Mit Hilfe der richtigen Technologien kann für Schüler und Studierende eine ideale Lernumgebung kreiert werden. Es gilt, Fehler und Technologiemüdigkeit zu vermeiden, um dem lebenslangen Lernen den nötigen Raum zu verschaffen.
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Eine solche digitale Lösung sind beispielsweise Online-Studienangebote, die Interessierten ein orts- und zeitunabhängiges Lernen erlauben. Gerade für Berufstätige, die neben dem Job ihr Wissen erweitern wollen, bieten sich solche Angebote ganz besonders an. Cloudbasierte Bildung, welche jederzeit online verfügbar ist, wird gerade wegen der leichten Umsetzbarkeit im Alltag immer stärker nachgefragt. Lange Anfahrtswege zu einem Bildungsträger, weitere Kosten für eine Unterbringung und dergleichen, können bei onlinegestützten Angeboten beruhigt von der Liste gestrichen werden. Die Zeitersparnis lässt sich viel besser für die weitere persönliche Wissens- und Kompetenzerweiterung nutzen.
Während das klassische Schulsystem mancherorts noch nach sehr veralteten Lernmodellen funktioniert, hat sich in der Fort- und Weiterbildung längst eine Diversität an Lernangeboten, Formaten und Medien etabliert. Durch dieses mehr an Flexibilität und die Nutzung von künstlicher und dynamischer Intelligenz, ist es heute viel einfacher möglich lebenslang zu lernen.
Wer sich im Berufsleben langfristig durchsetzen will, der macht das lebenslange Lernen zu einer persönlichen Haltungsfrage und Grundeinstellung. Dieses eröffnet nicht nur berufliche Chancen, ständige Fort- und Weiterbildung dient ebenso der Persönlichkeitsentwicklung. Soft und Liquid Skills nehmen immer mehr an Bedeutung zu, Life Long Learning wird zur Schlüsselqualifikation.
Dabei geht es schon längst nicht mehr ausschliesslich um die Erweiterung des persönlichen Horizonts. Mit dem lebenslangen Lernen werden berufliche Interessen verknüpft, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Fort- und Weiterbildung wesentlicher und fester Bestandteil des Arbeitslebens sind. Wer dies bis dato nicht erkannt hat, wird langfristig den Ansprüchen einer globalen und digitalisierten Arbeitswelt nicht gerecht werden können. An Bildungsangeboten mangelt es nicht, wobei digitale Lösungen eine immer stärkere Nachfrage erfahren.
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