Mein Name ist Franzisak Wölfle und ich habe im Blog "Wie wärs mit einem Praktikum im Ausland" bereits über meine ersten Erfahrungen meines Auslandspraktikum im Restaurant Alchemist in Kopenhagen berichtet. Nun kommt mein Praktikum langsam zum Ende und ich möchte gerne meine grössten Learnings mit euch teilen.
Ein Praktikum im Ausland bringt zahlreiche Vorteile mit sich, hier sind meine Top 5 Vorteile eines Auslandspraktikums:
Ein grosser Vorteil meines Auslandpraktikums bestand darin, dass ich nicht nur in einer Abteilung arbeiten durfte, sondern jeden Monat in eine andere Abteilung gewechselt habe und dort aktiv mitarbeiten konnte. Neben dem Durchlaufen der Front of House Management Abteilung habe ich am Abend auch im Service geholfen und durfte teilweise sogar den Team Lead übernehmen. Ich durfte mit der Geschäftsleitung arbeiten und habe viel über die Finanzabteilung des Restaurants lernen dürfen.
Ich habe einen sehr guten Gesamtüberblick erhalten, wie das Restaurant Alchemist strukturiert ist und wie das Management zusammenarbeitet, um das Tagesgeschäft zu bewältigen, aber auch den zukünftigen Erfolg zu gewährleisten.
Während meines Auslandspraktikums im Restaurant Alchemist habe ich viele neue Kenntnisse und Fähigkeiten erworben und auch neue Interessen festellen dürfen. Zum Beispiel durfte ich Teil des non-alcoholic Beverage Teams sein, wo ich meine Leidenschaft für die Fermentation entdeckt habe. Experimentieren mit Getränken wie Kombucha, Kefir und Säfte finde ich sehr spannend. Ohne mein Auslandspraktikum, wäre ich nie darauf gestossen.
Dieser Bereich wird mich auf jeden Fall in der Zukunft weiterhin begleiten und mir eine gute Grundlage geben, falls ich jemals selbst eine Getränkeabteilung in einem Restaurant leiten möchte. Meine Interessen im Bereich Bartending und Fermentation möchte ich auf alle Fälle auch in Zukunft weiterverfolgen.
Das Beste am ganzen Auslandspraktikum war, dass ich mir selbst Projekte auswählen konnte und bestimmen durfte, was ich lernen wollte und in welchen Bereichen ich mein Wissen vertiefen möchte. Durch diese Praktikumsstruktur war es mir möglich, meine Vorlieben weiter zu vertiefen, aber auch neue Themengebiete kennenzulernen.
Dies half mir, mehr über mich selbst, meine Interessen und meinen künftigen Berufsweg herauszufinden. Mein Auslandspraktikum hat mich darin bestätigt, dass Restauration, insbesondere im Bereich der gehobenen Gastronomie, mein Lieblings-Berufsfeld ist. Ich freue mich schon auf die Möglichkeit, im Studiengang "Culinary Arts" mein Wissen weiter zu vertiefen und neue Trends in der Gastronomie kennenzulernen.
Für mich war es eine grosse Herausforderung, aber gleichzeitig auch der grösste Vorteil, unabhängig und allein in Kopenhagen zu leben. Ich musste meine Komfortzone verlassen und war dazu gezwungen, alleine auf neue Leute und fremde Situationen zuzugehen. Es war eine Challenge, sich in der unbekannten Umgebung zurechtzufinden, neue Menschen kennenzulernen und sich schnell in ein neues Team mit über 100 Mitarbeitern einzufinden. Wenn man das jedoch erst einmal hinter sich gebracht hat, ist es ein grosses Erfolgserlebnis und macht einem Stolz.
Ein weiterer Vorteil des Auslandspraktikums ist es, automatisch neue Freunde aus aller Welt kennenzulernen. Man lernt neue Aspekte über fremde Kulturen und Sprachen kennen und lernt auch, wie verschieden Arbeitskulturen sein können. Ausserdem konnte ich viel über autenthische, nordische Cuisine lernen, was in der Schweiz niemals so möglich gewesen wäre.
Lesen Sie: Ist ein Auslandspraktikum das Richtige für mich?
Das SEMP (Swiss-European Mobility Programme) war für mich eine grosse Hilfe. Leider ist der Verdienst bei den meisten Auslandspraktika nicht sehr hoch und die Lebenshaltungskosten in Dänemark sind ähnlich hoch, wie die der Schweiz. Mit Hilfe des SEMP konnte ich diesen finanziellen Stolperstein überbrücken und das Auslandspraktikum in Kopenhagen trotzdem durchführen.
Ich bin überzeugt davon, dass ich nach dem Abschluss an der EHL Hotelfachschule Passugg wieder ins Ausland gehen werde. Ich bin der Meinung, dass ich meinen Horizont und mein Wissen so besser erweitern kann. In der Fine Dining Welt gibt es viele unterschiedliche Trends und über diese Trends lernt man am besten, wenn man sie selbst erlebt und sich davon inspirieren lässt.
Im Moment interessiere ich mich besonders für die mexikanische Küche. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, dort einige Zeit zu verbringen und das Land näher kennenzulernen. Natürlich würde ich auch gerne etwas über mexikanische Speisen und Getränke lernen. Ansonsten würde ich mich auch für Spanien oder Holland interessieren.
Ich würde allen Studierenden ein Auslandspraktikum empfehlen. So tritt man aus seiner Komfortzone heraus, lernt neue Menschen kennen und findet vielleicht sogar neue Interessen und Hobbies. Sicherlich ist es eine Herausforderung ein Praktikum in einem anderen Land zu machen, aber es lohnt sich!