Im Ausland zu arbeiten ist ein Traum für viele junge Studierende. Man möchte in eine neue Kultur eintauchen, interessante Menschen kennenlene oder eine neue Sprache lernen. Mit einem Auslandspraktikum erweitert man aber nicht nur seinen persönlichen Horizont, sondern man wertet auch seinen Lebenslauf auf. Im Hospitality Management Studium an der EHL Hotelfachschule Passugg, haben die Studierenden die Möglichkeit ihr Kaderpraktikum als Auslandspraktikum zu absolvieren.
In diesem Blog erzählt Sophia Kuhn von ihren ersten Erfahrungen, welche Sie im Auslandspraktikum an der Ostsee bereits sammeln durfte.
Mein Name ist Sophia, ich bin seit Januar 2020 Studentin an der EHL Passugg und absolviere momentan mein Kaderpraktikum an der Ostsee in der Human Resources Abteilung auf dem Schlossgut «Weissenhaus Grand Village Resort & Spa».
Weissenhaus ist ein sogenanntes Hideaway und befindet sich auf einem grossen Privatgrundstück im Bundesland Schleswig-Holstein in Deutschland, direkt an der Ostsee. Das Grundstück umfasst ganze 75 Hektar und über 20 Gebäude sind auf der Anlage verteilt. Das Hotel, der herrschaftliche Landhausstil und die geografische Lage sind einzigartig.
Ich wollte für mein Kaderpraktikum unbedingt etwas Neues sehen und erleben, und entschied mich deshalb für eine Stellensuche im Ausland. Schon zu Beginn der Ausbildung an der EHL Hotelfachschule Passugg hatte ich mir diesen Plan zurechtgelegt. Für mich war die Möglichkeit eine internationale Karriere zu verfolgen auch ein grosser Grund, wieso ich mich überhaupt für ein Hospitality Management Studium entschieden habe. Ich schätze die Abwechslung und Freiheiten, welche die Branche mit sich bringt.
Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz war sehr schwierig. Vor allem war es durch die globale Pandemie sehr schwer einzuschätzen, ob es überhaupt möglich ist ins Ausland zu gehen. Beim EHL Career Fair stiess ich dann aber aufs Weissenhaus und bewarb mich daraufhin für das Kaderpraktikum in der Human Resources Abteilung.
Das Praktikum an der Ostsee ist für mich die passende Gelegenheit, um meine bisherigen Berufserfahrungen in der Hotellerie zu erweitern. Doch es geht mir nicht nur um das Erweitern meines beruflichen Horizonts, sondern auch um meine persönliche Weiterentwicklung. Ich stehe täglich neuen Leuten und Aufgaben gegenüber. Diese Herausforderung bietet mir die Möglichkeit, mich selbst neu kennenzulernen und zu entfalten. In einem Auslandspraktikum verlässt man seine Komfortzonen und ist auf sich alleine gestellt, was einerseits sehr herausfordernd ist, aber anderseits auch meine Selbständigkeit und das Selbstbewusstsein fördert.
Ich wohne nun in einer Wohngemeinschaft mit zwei weiteren Mitbewohnerinnen, die auf Weissenhaus beschäftigt sind. Eine der Mitbewohnerinnen kommt zufälligerweise ebenfalls aus der Schweiz und absolviert auch ein Praktikum aufgrund Ihres Studiums an einer Hotelfachschule. Das ist schön, denn es gibt mir ein Stück Heimat und damit verbundene Vertrautheit und Geborgenheit. Denn der Start an einem neuen Ort, unabhängig davon, ob in der Schweiz oder im Ausland, ist bekanntlich nie einfach. Jedes Hotel bringt ein neues Umfeld und Arbeitsatmosphäre mit dazugehörigen unbekannten Aufgaben mit sich.
Dieses Kaderpraktikum unterscheidet sich enorm von meinen bisherigen Praktika, wo ich in operativen Bereichen tätig war. Als HR Praktikantin trage ich nun viel mehr Verantwortung und bekomme ganz andere Einblicke. In der Personalabteilung auf Weissenhaus sind wir zu zweit – die Personalleiterin und ich. Mein Aufgabenbereich umfasst viele, abwechslungsreiche und herausfordernde Tätigkeiten. Zu meinen Hauptaufgaben gehören unter anderem das Organisieren und Vorbereiten von Mitarbeitereintritten, das Erstellen von Verträgen, das Beantworten von E-Mails, Ordnung in allen Unterlagen zu halten, oder aufgrund der momentanen Situation den Überblick über den aktuellen Impf- oder Teststand aller Mitarbeitenden zu bewahren.
Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich mich in den Arbeitsalltag eingelebt habe. Nach bald zwei Monaten kann ich nun aber behaupten, dass ich langsam das Gefühl habe angekommen zu sein. Man würde meinen, dass sich Deutschland als Nachbarland nicht gross von der Schweiz unterscheidet. Doch ich habe schnell festgestellt, dass es auch hier viele kulturelle Differenzen gibt.
Ein Auslandspraktikum ist oft mit höheren Kosten verbunden als ein Inlandpraktikum, da man beispielsweise eine neue Wohnung braucht, Reisekosten hat und oftmals einen tieferen Praktikumslohn hat. Um diese Hürde zu umgehen, bat sich mir die Möglichkeit finanzielle Unterstützung durch das Swiss European Mobility Programme (SEMP) zu beantragen. Das SEMP wird seit dem Herbstsemester 2021 an der EHL Hotelfachschule Passugg gefördert und unterstützt Studierende, die ein zeitlich begrenzten Praktikumsaufenthalt im Ausland absolvieren möchten.
Ich freue mich, während meiner Zeit im Praktikum die Gelegenheit zu haben, Ausflüge zu unternehmen. Da ich mein Praktikum erst vor zwei Monaten begonnen habe, liegt noch viel Zeit vor mir, in der ich die Region erkunden kann. In Planung sind Wochenendausflüge nach Hamburg oder Berlin, Dänemark und eventuell sogar Schweden oder die Niederlande.
Der Slogan von Weissenhaus beschreibt mein Praktikumsort ideal: «Es ist ein Ort, wie kein anderer.»