Ich bin Oona Beck und bin aktuell im 5. Semester an der EHL Hotelfachschule Passugg. Mein Management-Praktikum führte mich ins Ausland, genauer gesagt nach Amsterdam. Diese Wahl war keine Zufallsentscheidung – während des letzten Semesters hatte ich bereits die aufregende Atmosphäre der Stadt erlebt und war so begeistert, dass ich mich entschlossen habe, meine Praktikumserfahrungen auch hier zu sammeln.
Egal, ob es sich um Früh- oder Spätschichten handelt, ich geniesse die malerische Radtour entlang der wundervollen Grachten auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz im Waldorf Astoria in Amsterdam. Das Hotel befindet sich an der Herrengracht, einer der idyllischen Grachten im Zentrum der charmanten Stadt. Während meinem 6-monatigen Praktikum durchlaufe ich die verschiedenen Bereiche des Food and Beverage, angefangen von der Peacock Alley bis zum Room Service und allen anderen Outlets des Hotels. Dabei sammele ich vielfältige Erfahrungen und Einblicke.
Meine Zeit im Waldorf Astoria ermöglicht es mir, meine Vorgesetzten zu begleiten und von den Besten in der Branche zu lernen. Nach nur wenigen Wochen hatte ich die Gelegenheit, eigenständig Schichten zu leiten und meine erworbenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Vielseitigkeit der Aufgaben im Food and Beverage Management, von der Koordination in der Peacock Alley bis hin zur Organisation des Room Service, hat meinen Horizont erweitert und meine berufliche Entwicklung gefördert.
Nach der Arbeit erkunde ich gerne die lebendige Atmosphäre Amsterdams, allein oder mit Freunden. Ob in gemütlichen Cafés, Weinbars oder einer breiten Auswahl an Restaurants – Amsterdam bietet eine Fülle kulinarischer Erlebnisse. Diese Momente trugen nicht nur zur Entspannung nach der Arbeit bei, sondern bereicherten auch meine kulturelle und gastronomische Erfahrung.
Die gesamte Erfahrung im Waldorf Astoria und in Amsterdam war für mich nicht nur beruflich prägend, sondern auch persönlich. Die Möglichkeit, in einer so dynamischen Umgebung zu arbeiten und gleichzeitig die Schönheit dieser einzigartigen Stadt zu erleben, hat mein Praktikum zu einer unvergesslichen Reise gemacht.
Eines der grössten Geschenke, dass mein Auslandspraktikum mir bietet, ist die direkte Interaktion mit einer neuen Kultur und einem neuen Land. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, mich mit Gästen zu verständigen, die nur Holländisch sprachen. Das war manchmal echt herausfordernd, aber ich habe gelernt, mich besser auszudrücken und die Menschen waren sehr offen und hilfsbereit. Dies half mir mich in das Land zu integrieren.
Theorie kann uns viel beibringen, aber meine eigene Erfahrung, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, hat mir Türen zu unendlichem Verständnis geöffnet. Es ging über die Sprache hinaus; es ging um Bräuche, Traditionen und Lebensweisen.
Besonders interessant fand ich, die holländischen Gebräuche zu entdecken. Die Fahrradkultur in Amsterdam war für mich neu, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und es genossen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Es gab auch kleine Alltagstraditionen und Eigenheiten, die ich nach und nach verstanden habe. Das hat mir geholfen, mich nicht nur in der Arbeit, sondern auch im täglichen Leben besser zurechtzufinden.
Diese kulturelle Bereicherung ist nicht nur persönlich, sondern auch beruflich von unschätzbarem Wert. Die anfänglichen Kommunikationsprobleme haben sich in wertvolle Sprachkenntnisse und interkulturelle Fähigkeiten verwandelt. Das Eintauchen in die holländische Kultur hat meine Perspektive erweitert und mir eine Menge für meine persönliche Entwicklung gebracht.
Die Entscheidung, in einem fremden Land zu arbeiten, bringt automatisch Herausforderungen mit sich. Während meines Auslandspraktikums habe ich erlebt, wie diese Herausforderungen weit über die sprachliche Barriere hinausgingen. Die Anpassung an einen neuen Arbeitskontext und die Integration in eine völlig andere Arbeitskultur waren anfangs schwierig. Doch genau in diesen Momenten des Unbekannten fand ich die Möglichkeit des persönlichen Wachstums.
Das Meistern von neuen Arbeitsweisen und das Finden meines Platzes im Team haben mein Selbstvertrauen auf eine Weise gestärkt, die über das Berufliche hinausgeht. Der Aufbau von Beziehungen zu meinen Kollegen, das gemeinsame Lachen über kulturelle Missverständnisse und die gegenseitige Unterstützung bei der Bewältigung von Herausforderungen haben eine tiefe persönliche Verbundenheit geschaffen.
Die Überwindung von Unsicherheiten im Alltag, sei es beim Einkaufen oder bei der Orientierung in der Stadt, war anfangs nicht immer einfach. Doch genau diese kleinen, alltäglichen Siege haben mir gezeigt, dass ich in der Lage bin, mich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen. Diese Erfahrungen haben nicht nur mein Selbstbewusstsein gestärkt, sondern auch meine Fähigkeit verbessert, flexibel auf neue Situationen zu reagieren.
Mein Auslandspraktikum erweitert nicht nur meinen eigenen Horizont, sondern öffnet mir auch Türen zu einem internationalen Netzwerk. Die Menschen, welche ich während meinem Praktikum kennenlerne, können zu zukünftigen Kollegen, Mentoren oder sogar lebenslangen Freunden werden. Dieses Netzwerk ist nicht nur beruflich wertvoll, sondern bereichert mein Leben in weiteren wertvollen Aspekten.
Das SEMP (Swiss-European Mobility Programme) erwies sich als unschätzbarer Begleiter auf meiner Reise durch mein Auslandspraktikum in Amsterdam. Ähnlich wie in vielen europäischen Städten sind die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden hoch, und das Gehalt bei den meisten Praktika deckt oft nicht alle Ausgaben. Doch dank der finanziellen Unterstützung des SEMP konnte ich diese Hürde überwinden und mein Praktikum in der malerischen Stadt an den Grachten problemlos realisieren.
Die grosszügige Hilfe des SEMP ermöglichte es mir, mich vollkommen auf meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen zu konzentrieren, ohne ständig über finanzielle Engpässe besorgt sein zu müssen. Diese Unterstützung ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für die Lernenden, sondern auch ein Beweis für das Engagement, jungen Menschen den Zugang zu wertvollen internationalen Erfahrungen zu erleichtern.
Insgesamt ist ein Auslandspraktikum mehr als nur eine vorübergehende Abwechslung vom gewohnten Schulalltag. Für mich ist es eine Investition in meine Zukunft, sowohl persönlich als auch beruflich. Es ermöglicht mir, über den Tellerrand zu schauen, meine Talente zu entdecken, Herausforderungen zu meistern und in einer zunehmend globalisierten Welt erfolgreich zu agieren.
Wenn ihr noch Zweifel habt, ob ein Auslandspraktikum das Richtige für euch ist, denkt daran: Die grössten Schätze des Lebens liegen oft ausserhalb unserer Komfortzone. Traut euch, die Welt zu erkunden, denn die Erfahrungen, die ihr dabei sammelt, werden euch ein Leben lang begleiten.